Was Sie Ihren Ministerpräsidenten schon immer mal fragen wollten: Die Bürger von Tiftlingerode hatten dazu am Freitagnachmittag in der Sporthalle der Tiftlingeröder St. Nikolaus-Grundschule Gelegenheit. Ministerpräsident David McAllister (CDU) war auf Einladung von Ortsbürgermeister Gerd Goebel (CDU) zum Bürgergespräch gekommen.
Hintergrund für diese Fragestunde: die demografische Entwicklung. Aber auch Privates war erlaubt, und so wollte ein Tiftlingeröder denn gar wissen, ob McAllister seine Familienplanung schon abgeschlossen habe. Ein anderer fragte, womit seine beiden Töchter am liebsten spielen.
Antwort zu eins: „Schau’n wir mal“, und zu zwei: „Bei uns zu Hause ist alles beliebt, was rosa und glänzend ist.“ Die meisten Fragen drehten sich jedoch darum, wie das Land die Rahmenbedingungen für Familien so gestalten könne, dass der Entschluss von Eltern, Kinder zu bekommen, gefördert werde. Hier verwies der Ministerpräsident auf die Bemühungen seiner Regierung, für ausreichend Kindergarten- und Krippenplätze zu sorgen.
Ebenso habe man in Hannover gerade ein Pilotprojekt zu „Strategien, den demografischen Wandel erfolgreich zu gestalten“ auf den Weg gebracht. Dabei gehe es darum, drei verschiedenartige Dorftypen gezielt zu fördern: Jene Dörfer, die in den kommenden Jahren mehr Bürger zu erwarten haben, jene, bei denen der Bestand so bleiben wird, und schließlich jene, die mit einem Verlust an Bürgern zu rechnen haben.
Für dieses Pilotprojekt können sich einige Dörfer zur Teilnahme anmelden. McAllister riet Duderstadt mit seinen Ortsteilen dringend, eine solche Bewerbung auszusprechen, sobald die Konditionen bekannt seien.
Wunschkatalog
Das Thema Demografie hatte auch Ortsbürgermeister Gerd Goebel in seiner Begrüßung aufgegriffen und einen Wunschkatalog vorgetragen, der drei wesentliche Punkte umfasste:
1. Die Teilnahme Tiftlingerodes am Demografie-Pilotprojekt des Landes.
2. Die Ortskerne sollten mit Hilfe eines erweiterten Dorferneuerungsprogrammes wieder lebendiger gestaltet werden.
3. Der Abwanderung junger qualifizierter Menschen sollte entgegengewirkt werden. Dabei gehe es auch um den Wegfall der Förderunwucht zwischen den alten und den neuen Bundesländern.
Umrahmt wurden die Wortbeiträge durch das Tiftlingeröder Jugendblasorchester, durch den Gesangverein Einigkeit und durch die Kinder der St. Nikolausschule, die Lieder vortrugen. Für den Besuch des Ministerpräsidenten dankte die stellvertretende Ortsbürgermeisterin Regina Gehrt (CDU), die McAllister die im Eichsfeld obligatorische Stracke überreichte.
Von Sebastian Rübbert